Zehentstadl - Die Historie

Die Historie

Den Mittelpunkt der Trainer Geschichte bildete seit jeher das alte Wasserschloss. Um die Jahrtausendwende entstanden, wurde es immer wieder erweitert und umgebaut. Das Schloss ist von einer Ringmauer und einem Wassergraben umgeben. Dazu gehört auch eine schöne Wallfahrtskapelle mit einem Rokoko-Altar, den der Landshuter Meister Christian Jorhan schuf. Die als wundertätig verehrte schwarze Madonna, eine 1683 geschnitzte Nachbildung der Altöttinger Gnadenstatue, zieht immer noch viele Gläubige

an. Heute zeigt sich das Wasserschloss von seiner besten Seite: Frisch restauriert und als

Baudenkmal hochdekoriert ist es ein besonderes Vorzeigestück. Die Besitzer können mit

Recht stolz darauf sein.

Wening-Stich

Um das Schloss ranken sich viele Geschichten. Besonders ereignisreich war die Ära der Elisabeth von Train, die von 1788 bis 1807 Schlossherrin war. Deren vielleicht berühmtester Gast war Emanuel Schikaneder. Teile seines Textbuches zur Mozart-Oper „Die Zauberflöte" soll er hier verfasst haben.


Mit Stolz blicken wir als Trainer auch auf den im Jahre 1649 hier geborenen Johann Franz Eckher zurück. Eckher war von 1695 bis 1727 Fürstbischof von Freising. Die barocke Umgestaltung des Domes zu Freising durch die Gebrüder Asam ist eines seiner herausragenden Verdienste. Eckher legte auch den Grundstein zur Klosterkirche in Weltenburg. Sein Wappen, die drei Rauten, sind heute Bestandteil des Trainer Gemeindewappens.


Bräuhaus 1916

Um das Wasserschloss herum künden noch viele Gebäude von seiner einstigen Bedeutung: Das alte Trainer Wirtshaus existiert an dieser Stelle mindestens seit dem Jahr 1719. Im sog. Bräustüberl dürfte das ehem. Verwalter- oder Gerichtsgebäude stecken. Das

Benefiziatenhaus aus dem Jahr 1746 ist noch nahezu vollständig erhalten und wird heute durch die Familie Keim als Wohnhaus genutzt. Das Gerichtsdienerhaus wurde Zug um Zug erneuert und diente zuletzt als Wagnerei. Auch der sog. Zehentstadl gehörte zum Schloss. Im Wening-Stich erkenntlich, im Urkataster auch zeichnerisch belegt, dürfte er ein wichtiger Teil der Schlossökonomie gewesen sein.


Katasterplan

„Ich bedanke mich bei der Gemeinde Train, dass die historische Bausubstanz der Schlossökonomie nicht ohne Not abgerissen wird. Die vorgesehene Bebauung des Schlossplatzes ergänzt in idealer Weise das gerade mit viel Aufwand mustergültig restaurierte Wasserschloss in Train".

Albert Blümel, Kreisheimatpfleger